Kreaturen des Unterholzes, vereinigt euch!
Der Raktenwissenschaftsrat möge sich versammeln und die Techniktalentierten aus ihren Kellern hervorkriechen!
Der Raktenwissenschaftsrat möge sich versammeln und die Techniktalentierten aus ihren Kellern hervorkriechen!
Die Geschichte
Vor etwa einem dreiviertel Jahr startete ich im pbhub das Community-Projekt - Elektronische Zielscheiben. Die Prämisse ist denkbar einfach:
Die Community sagt, was eine elektronische Zielscheibe können muss und ich friemel das dann irgendwie zurecht. Das Ergebnis war damals völlig
offen; das Projekt ging durch so einige Iterationen und formte sich so allmählich von einer obskuren Wurschtelei zu einem handfesten Produkt.
Die Scheibe selbst ist mittlerweile fertiggestellt, aber das ist noch längst nicht das Ende ihrer Geschichte ... und da kommt ihr ins Spiel.
Wer den gesamten Entwicklungsprozess oder technische Details nachlesen will, findet dies im pbhub.
Die Zielscheibe
Gewappnet mit einer massiven Stahlscheibe als Front widersteht sie auch der knüppeligsten Altpaint. Ihr Gehäuse ist formschön anzusehen und
bietet den Gezeiten Einhalt. Die 13 argusäugigen Schallsensoren in ihrem Inneren wissen nicht nur Treffer zu erschnüffeln, nein, sie ermitteln auch
mit Sherlock'schem Gespür die Position des Treffers! Ein leistungsstarker Mikrocontroller kümmert sich selbstständig um alle Belange und
Bedürfnisse im Leben der Platine, die unermüdlich bei jedem Treffer ein Funkfeuer von Informationen in den Äther ruft. Eine spezielle Modding-
Schnittstelle erlaubt es sogar den zerebral leichtest betuchten Individuen, fremde Gerätschaften mit der Zielscheibe zu verbinden!
Also wer jetzt noch nicht begeistert ist, dem kann ich auch nicht helfen.
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Die Funktionsweise
Jeder Treffer wird automatisch ausgewertet: Gesamtanzahl der Treffer, Position des Treffers und "Seriennummer" der Scheibe.
Und diese Informationen werden dann über 433MHz-Funk gesendet. Die Scheibe ist somit kabellos und kann überall montiert werden
(das graue Kabel im Bild ist nur die Antenne). Adapter für gängige Kamerastative gibts auch bereits.
Der Nachbau
Sämtliche Bestandteile sind darauf ausgelegt, so einfach wie möglich nachbaubar zu sein. Die Stahlscheibe der Front gibts in der
Bucht für 2-3€ zu kaufen. Sämtliche Plastikteile sind einfach zu drucken, fast alles ohne Supportmaterial und mit räudigen Billigdruckern
kompatibel. Sämtliche Montage funktioniert mit doppelseitigem Klebeband und Sekundenkleber. Die elektronischen Bauteile sind allesamt
gängige und billige Teile. Die Platine ist so einfach wie möglich gehalten, sodass jeder auch komplett ohne Vorkenntnisse sie in der
heimischen Küche nachätzen kann. Materialpreis liegt insgesamt bei ~35€.
Die Programmierung des Mikrocontrollers auf der Platine erfolgt mit einem beliebigen Programmiergerät (~8€) und benötigt keine
Sachkenntnis, alles dafür notwendige ist bereits auf der Platine. Der nötige Code kann einfach von mir übernommen werden.
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Was habt ihr damit zu tun?
Ich dachte schon, ihr fragt nie. Ihr kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, es wird nämlich gerade richtig interessant: Der schwierige
Teil - das Entwickeln der Funk-Zielscheibe - ist abgeschlossen und wir fangen gerade mit der Entwicklung des Empfängers an.
Was soll der können, ausrechnen und anzeigen? Und welche Farbe, Form und Geschmack soll er haben? Ein paar Eckpunkte stehen dabei
bereits fest:
- So klein wie möglich, die Montage an Maske und Markierer soll möglich sein.
- Design wie die alten Nintendo-Kartuschen als Steckkarte, die fließend in größere Anwendungen eingesteckt werden kann.
- Modding-Kompatibilität, sodass jeder es leicht für andere Projekte zweckentfremden kann.
- Soll die Trefferposition auf der Scheibe anzeigen können.
- Soll mehrere Scheiben gleichzeitig betreiben können.
- Soll mehrere Spielmodi haben, darunter ein Snapshot-Modus und ein Breakout-Modus (hier nachzulesen).
Die Details stehen aber noch nicht fest und ich richte mich weiterhin nach der Community. Im Gegensatz zur Zielscheibe könnt
jetzt aber auch ihr Waldwesen mitdiskutieren und werdet mit einbezogen. Hingerotzte erste Konzeptzeichnung incoming:
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Der Sinn
Paintball begann als Sport der Bastler, und ist es auch heute noch. Niemand, der nicht mit Panzertape umgehen kann, hat jemals einen
Viewloader VLocity gespielt. Und heutzutage steckt insbesondere in diesem Forum filamentgeborenes Gewerkel in jedem zweiten Setup.
Und Arduinoboards zusammenstecken kann mittlerweile auch jeder Depp.
Aber ich glaube, dass wir mehr können! Lasset uns gemeinsam technologisch voranschreiten und etwas erwachsene Projektentwicklung
betreiben. Mit richtigen Platinen und mehr als nur behelfmäßigen Gehäusen. Dabei soll aber niemand soll ausgeschlossen werden, der
Nachbau bleibt für den Laien so machbar wie möglich.
Wie ist das Ganze organisiert?
Im Normalfall läuft es darauf hinaus, dass ich mir die Kommentare durchlese und versuche, alles unter einen Hut zu bringen und zu
moderieren. Dazu gehört, dass ich für technisch nicht sinnvolle, schlecht umsetzbare, widersprüchliche oder für den Gesamtzweck
hinderliche Ideen ein Vetorecht habe und nutze, davon darf sich bitte keiner gestört fühlen. Im Gegenzug müsst ihr den Scheiß ja auch
nicht zum funktionieren kriegen, das muss im Regelfall ich. Als geborenes pbhub-Projekt ist dort natürlich weiterhin die Homebase
und eine merkbare Prägung der Technik durch uns Hüpfburghaufen sollte von jedem erwartet werden.
Sobald Designs final sind, lade ich die irgendwo hoch und fange an, allgemeinverständliche Tutorials für den Nachbau zu schreiben.
Für die Zielscheibe wird das bald der Fall sein, ich werde das dann auch hier entsprechend ankündigen.
Wo muss ich bezahlen?
Garnicht. Alles wird von mir Open-Source bereitgestellt und kann gratis von jedem genutzt werden. CAD, .stl, Belichtungsfolien und
Bestückungspläne für Platinen, Mikrocontroller-Code, Bauanleitungen und Tutorials, alles für umme!
Wer sich (natürlich vollkommen zurecht) unter dem Gewicht der moralischen Implikationen erdrückt fühlt und mittels finanzieller
Erleichterung freiwillig Ablass leisten will, kontaktiert mich per PN ("Konversation"). Die Spenden gehen ins Projekt oder in das
Ausufern meines Kaffeekonsums, je nachdem was gerade wichtiger ist.
Ich werde die Zielscheiben nicht für andere herstellen oder verkaufen, es handelt sich hier um ein reines Open-Source-Projekt
ohne finanzielle Motivation meinerseits.
Mehr Details folgen zu angebrachter Stunde, aber werft ruhig schonmal Fragen hier rein.
Reingehaun
Jens