Testbericht: Bob Long MVP

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    • Testbericht: Bob Long MVP

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      Wer mich etwas besser kennt weiß, daß ich zu diesen Veteranen gehöre, die durch das Spielen mit einer Pumpe, die Liebe zum Paintball neu entdeckt haben. Zwar habe ich, wie jeder Andere aus damaliger Zeit, das Spielen mit einer Pumpe begonnen. (Es gab halt noch keine Semi-automatischen Markierer.) Ich durchlebte die Evolution des Sports bis hin zu den elektro-pneumatischen Hightech Sportgeräten heutiger Zeit. Heute liebe ich diese ursprüngliche Art des Spielens mehr denn je. Die Paintball-Industrie hat diesen Trend auch entdeckt und im Laufe der letzten 2 Jahre haben einige Hersteller Pump-Action Markierer wieder in ihr Programm aufgenommen.
      Ein Veteran des Paintballs beschert uns Pumpen-Jüngern nun seine erste eigene Kreation eines Pump-Action Markierers. Bob Long ist ja schon eine Legende und präsentierte auf dem World Cup 2011 seine Interpretation einer Pumpe, für den Spieler von heute. Damit aber auch die teuerste in Serie gefertigte Pumpe überhaupt.

      Was bekommt man für die investierten 699,-€ von der Marq Victory Pump (kurz: MVP) geboten? Auf jeden Fall soviele Kugellager, wie sie noch nie in einem Paintball-Markierer verwendet wurden. Insgesamt beherbergt die MVP 16 Kugellager! 12 Stück davon wurden an der massiven Pumpstange verbaut. Die restlichen 4 Stück befinden sind an Trigger und Sear. Damit soll die MVP den geschmeidigsten Pumpvorgang und besten Auto-Trigger aller Zeiten haben. So verspricht es Bob Long höchstpersönlich in einem youtube-Video.
      Als bekannt wurde, daß der Traditions-Shop WSS die MVP für Deutschland zur Zulassung einreichen wird, nahm ich umgehend Kontakt mit Willy und Andreas auf. Ende Juli hieß es dann endlich: “Die MVP ist in Deutschland lieferbar!” Und Anfang August bekam ich von WSS freundlicherweise ein Test-Modell zur Verfügung gestellt.
      Sehr skeptisch erwartete ich die Ankunft. Als ich das Paket öffnete kam ein wenig Ernüchterung in mir auf. Darin befand sich ein einfacher weisser Versandkarton, der seitlich mit einem kleinem Aufkleber versehen war. Nach der Öffnung wurde das Gefühl noch weiter verstärkt. Im Inneren fand ich die MVP, eine Plastik-Röhre in der sich der 14” Lauf befindet und ein Tütchen mit ein paar O-Ringen, Schrauben und Federn.
      Das ist der Auslieferungszustand, wie die MVP bei BLAST das Haus verlässt. WSS legt den dtsch. Käufern noch eine Barrelsock, einen Inbussschlüssel-Satz und eine Tube Fett bei. Somit bekommt hier in D auch einen vernünftigen Lieferumfang geboten.

      Nimmt man die MVP das erste Mal in die Hand, ist man von dem geringen Gewicht angenehm überrascht. Was einem sofort in Auge springt ist die fehlende Gasverbindung zwischen Geardrive on/off ASA und der Druckkammer. Die ist, wie bei allen neueren Markierern von BLAST, durch das Griffstück gelegt. Zusätzlich befindet sich dort im Inneren auch der Inline Regulator, den man bequem von der Griffstück-Rückseite verstellen kann. Auffällig ist auch der No-rise Clamping Feedneck und der kleine Pumpgriff.
      Um ein wenig Old-School wieder aufleben zu lassen, bekam die MVP ein konventionelle 11mm Visierschiene verpasst. Schiene und Body wurden mit 3 seitlichen Ausfräsungen von etwas Gewicht erleichtert. Die zusätzlichen diagonalen Slots an Body und Griffstück erinnern an Designs vergangener Tage. Leider kann man auch (wie damals) hier und da noch einige Maschinenspuren durch das Eloxat erspähen. Ansonsten sind alle Teile sehr präzise gefertigt und man kann keine Spalten erkennen. Es wurden in der ganzen Pumpe viele unterschiedliche Materialien verwendet. So ist z.B. der Bolt aus Messing und der Haupteil des Sears aus gehärtetem Edelstahl.

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      Mit einem 0,7l HP-Compostite-System im ASA, erscheint die Pumpe unausgewogen. Steckt ein voll geladener Hopper im Feedneck pendelt sich die MVP waagerecht ein und liegt sehr gut in der Hand. Legt man dann die zweite Hand an den Pumpgriff, passt einfach alles! Die Jungs bei BLAST haben ihr Augenmerk auf Ergonomie gelegt. Beim running-and-pumping bleibt die MVP immer gut im Ziel und beim Autotriggern “verreisst” man auch weniger. Der Triggerweg ist traumhaft kurz und knackig. Sie lässt sich sehr schnell Autotriggern und man stösst schnell an die Grenzen der Feed-Rate eines konventionellen “Schüttel-Hoppers”.
      Der Pumpvorgang ist wirklich der Geschmeidigste, den man momentan käuflich erwerben kann. Viele verwechseln gerne Geschmeidig mit Leichtigkeit. Zwar lässt sich die MVP, bedingt durch ihre verwendeten Federn, nicht so leicht pumpen, wie ein Mitstreiter aus dem Hause der Pumpen-Schmiede CCM.

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      Ein Verdrehen der eckigen Pumpstange ist nicht möglich und sie weist auch sonst kaum seitliches Spiel auf. Dadurch das die Kugellager in alle vier möglichen Richtungen zeigen, gleitet die Pumpstange ohne eine fühlbare Reibung hin und her. An dieser Pumpstange sind Zapfen angebracht, die den Bolt bei der Bewegung mitnehmen bzw. den Hammer in die gespannte Position bringen. Der Aufbau im Inneren ähnelt wirklich stark der Marq Victory Engine. D.h. in der Mitte befindet sich die Druckkammer mit einer Powertube, wo von hinten der Hammer draufschlägt. Passiert dies, wird die federgelagerte Powertube kurz von der hinteren grossen Delrin-Dichtung weggestupst und kleine seitliche Öffnungen werden freigegeben. Durch diese strömt dann der Schussdruck ins Innere der Powertube, nach vorne durch den Bolt und beschleunigt den geladenen Paintball aus dem Lauf.
      Im hinteren Teil der Engine befindet sich nur der präzise gefertigte Hammer, der von einer der drei beigefügten unterschiedlich starken Feder angetrieben wird. Der Hammer gleitet dabei auf einer Stange durch den Body und berührt keine der äusseren Wände. Im zusammengebauten Zustand kann man, je nach gewünschter Schussgeschwindigkeit, durch Entfernen der Endkappe die entsprechende Feder bequem austauschen.

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      Schaut man in die Breech, wird man auch eine Besonderheit der MVP finden. Anstatt eines seitlich angebrachten Detents, lugt von unten eine dichtgewickelte Feder quer in die Breech. Diese ist sehr weich und gleitet sanft nach unten, wenn ein Paintball vom Bolt in den Lauf geladen wird. Leider auch für einige ROTOR Hopper zu weich, daß eventl. Doublefeeds entstehen können.
      Zusätzlich ist in der Breech eine Nut eingelassen, wo der User entscheiden kann ob er einen der beigefügten O-Ringe platziert oder nicht. Er dient dazu, daß hinter dem geladenen Paintball die Breech besser verschlossen wird und Blowback minimiert wird.

      Wählt man einen Laufdurchmesser, bei dem die verwendeten Paintballs leicht underbore durchpassen, liefert die MVP traumhafte Chrony-Ergebnisse ab. Bei frischer und runder Paint sind Schwankungen von +/- 3fps kein Einzelfall. Der beigefügte 1-teilige 14” Lauf mit Autococker-Gewinde und einer Bore von .685 konnte für die meiste Paint-Sorte, die im Test verwendet wurde, benutzt werden. Er weist die bekannte Qualität von BLAST auf und liefert ein sehr gutes Schussbild. Aber auch mit anderen Laufsystemen konnte ich mich von dieser schönen gestreckten Flugbahn beeindrucken lassen. Cocker-basierende Pumpen haben schon ein tolles Schussbild, aber die MVP setzt da noch einen drauf. Auf kürzeren Distanzen schiesst man so problemlos Ball-auf-Ball.
      Kritiker der MVP reden von einem störenden “Furz”-Geräusch bei der Schussabgabe und das sie sehr laut sei. Je nach verwendetem Lauf, kann ich dem nur zum Teil zustimmen. So hört man z.B. bei einem 18” WGP Tactical Lauf weniger vom Schussgeräusch, als bei dem Standard-Lauf. Nur übertrieben laut ist das Geräusch nicht! Sie hat einen ähnlich prägnanten Ton, wie eine zur Pumpe umgebaute Autococker von der Stange.

      Fazit
      Lange habe ich mich damit geplagt, nicht zu überschwenglich über die MVP zu berichten. Ich hatte Befürchtung, daß nur ich der MVP zu positiv gegenüber stehe. Über den Test-Zeitraum habe ich noch andere Pumper mit der MVP spielen lassen und auch andere User zu ihrer Meinung interviewt. Selbst Kimo Schaedel vom Top-Pumpen-Team L.A. Hitmen konnte mir ein durchweg postives Statement geben: “I love my Bob Long MVP. It shoots straight, is lightweight, and is the smoothest pump gun I have ever used!”
      Mittlerweile benutzen schon fünf seiner Team-Mitglieder die MVP und das Team ist noch nicht einmal von BLAST gesponsort.

      Ob die MVP nun das Nonplusultra im Pumpenbereich ist, muss Jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall bringt die MVP mit vielen neuen Innovationen frischen Wind in die Reihe der erhältlichen Pump-Action Markierer. Dies und die Präzision bei der Herstellung der qualitativen Materialien, rechtfertigen durchaus den hohen Preis. Zumal die MVP in Kleinstauflage komplett in den USA und nicht wie andere Mitstreiter in Asien gefertigt wurde.
      Für Spieler, die vom Semi-Markierer zur Pumpe wechseln, ist die Ergonomie am Anfang bestimmt ungewohnt. Einzig wegen dem fehlenden Frontreg, den sonst alle Markierer von heute aufweisen. Für geübte Pumper ist die MVP super abgestimmt.
      Ich für meinen Teil, habe in der MVP die perfekte Pumpe für mich gefunden und werde sie so schnell nicht wieder hergeben!
      "Ramping killed Paintball!"

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    • Deine Berichte sind immer super, da bekommt man gleich lust auf Pumpe :respect:
      Ich glaube ich werde es auch mal versuchen :gun:
      Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben, wie die Regierungen Kriege machen, denn das Schreiben verlangt Denkarbeit.
      (Bertolt Brecht)
    • Vielen Dank, Leute! Das Lob motiviert mich weitere Testberichte zu schreiben. ;)

      schneemann schrieb:

      Deine Berichte sind immer super, da bekommt man gleich lust auf Pumpe :respect:
      Ich glaube ich werde es auch mal versuchen :gun:

      Na, dann Mal los! Vielleicht gleich am Sonntag in Brelingen?

      Behmi schrieb:

      Und welche Pumpe hast du dann jetzt abzugeben?

      Hmm, also meine Empire Sniper habe ich schnell an den Mann gebracht. Benutze jetzt nur noch die MVP.
      "Ramping killed Paintball!"

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    • jetzt Sonntag????? Lust hätte ich schon und das Wetter soll ja gut werden..... ich hoffe, daas mein Klamotten bis dahin ankommen :post:
      Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben, wie die Regierungen Kriege machen, denn das Schreiben verlangt Denkarbeit.
      (Bertolt Brecht)
    • Wie immer ... geiler Testbericht Micha!

      ....Ich glaube ich muss mir das Ding doch nochmal von irgendwem für ne Runde ausleihen. Beim ersten Test hatte sie mich nicht ganz überzeugt, aber vielleicht war eine Runde auch einfach zu kurz :denk:
    • Also meine steht zum verkauf mit 0,2L Flasche und Winchester gemoddet, da ich mir ne neue bestellt hab.

      Bekomme hier nur kein Bild hoch, sonst wäre sie schon im Marktplatz....







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